Ryszka Adolf
Eine magische Anziehung geht vom Werk Sarcophague des Bildhauers (1935-1995) aus. Das Thema wird von ihm oft in den 80er Jahren - kurz vor Öffnung des Eisernen Vorhanges - behandelt: Der Sarkophag mit grossen Füssen, Der venezianischen Sarkophag, The Golden Sarkophag. Beeindruckend die Kombination verschiedener Materialien: Bronze und Stein. Ein Werk intensiver Ausstrahlung, doppelbödig, humorvoll.
Adolf Ryszka studiert an der Hochschule für Kunst in Zakopane, und an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau. Seit 1983 ist er Leiter der Abteilung für Bildhauerei an der Fakultät der Schönen Künste von der Kopernikus-Universität in Torun. In der Ausstellung ist auch ein zweites Werk "Innocenti" zu sehen: ein aufgebrochener menschlicher Körper, der den Blick des Betrachters ins Innere lenkt.
Die expressive, an den russischen Bildhauer Ossip Zadkine erinnernde Skulptur konfrontiert den Betrachter mit den dramatischen und menschenverachtenden Seiten moderner Diktaturen; eine Art "Ecce homo", das die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens unerbittlich und vorbehaltlos stellt.
Roy Oppenheim, Kunsthistoriker