LIZTOMANIA ST.URBAN wurde erfolgreich eröffnet, die Besucher waren begeistert!

LIZTOMANIA ST.URBAN wurde erfolgreich eröffnet, die Besucher waren begeistert!

VIVA LISZT! Eröffnung LISZTOMANIA ST.URBAN am 11. September 2011
Um 16.30 Uhr eröffnete Heinz Aeschlimann, art-st-urban, mit einer kurzen, prägnanten Begrüssung und Würdigung das Gedenkjahr 200 Jahren Franz LISZT - "LISZTOMANIA ST. URBAN".

Herr Dr. Josef Wiedenhofer, Geschäftsführer der Franz Liszt Gesellschaft, des Konzerthauses und der Franz Liszt Festspiele "LISZTOMANIA 2011" im österreichischen Raiding, dem Geburtsort von Franz Liszt, würdigt in seinem Vortrag "Franz Liszt ? das Genie aus Raiding "Born to be a Superstar" das Leben, Wirken und Werke von Franz Liszt. Der sehr spannende Vortrag brachte einen Franz Liszt zum Vorschein, wie er den wenigsten anwesenden Gästen bekannt war: nicht nur war Franz Liszt ein herausragender Musiker, sondern er war wegweisend für ein neues Musikzeitalter, für neue Klaviertechniken und eine neue Art von Konzertaufführungen.

Franz Liszt, der bereits zu Lebzeiten schon ein nahezu "hysterisch" verehrter Musiker war, daraus resultierte schlussendlich die Bezeichnung "LISZTOMANIA", des Dichters und Freundes  Heinrich Heine, reiste durch ganz Europa intensiv jahrzehntelang von Konzert zu Konzert und riss das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen mit. Dass ein Künstler, Musiker, bereits zu Lebzeiten solch grossartige Erfolge feiern konnte, war damals ein neues Phänomen und verlieh Franz Liszt einen Status, wie ihn heute in ähnlicher Weise die besonderen Popstars geniessen.

Weniger bekannt zudem ist, dass Franz Liszt aber auch ein grossartiger Lehrmeister war, der zeitlebens seine unzähligen Studenten gratis unterrichtete und intensiv förderte. Ebenfalls sehr aussergewöhnlich, zogen doch die Künstler normalerweise vor, ihr Wissen behütet für sich selbst zu behalten. Sehr grosszügig unterstützte er auch seine bedürftigen Musikerkollegen und Künstlerfreunde, die sich um ihn scharten. Sein intensives Liebesleben war und ist die Würze die sich auch vielfach in der intensiven Dramatik seiner Werke niederschlägt.

Programm als PDF

Eröffnungskonzert von Donka Angatscheva

Das Eröffnungskonzert und Erstaufführung der neuen CD FRANZ LISZT mit Donka Angatscheva am Sonntag 11. September 2011, im Festsaal des Klosters St. Urban war ein fulminanter Auftakt zur Eröffnung LISZTOMANIA ST. URBAN, 200 Jahre Franz Liszt. Die über 250 Gäste, angereist aus allen Teilen der Schweiz, dem angrenzenden Ausland und sogar aus Uebersee, erlebten ein unvergessliches Eröffnungskonzert. Mit ihrem grossartigen Können und bewegten, hoch emotionalen Interpretationen der Musik von Franz Liszt versetzte die zudem überaus attraktive Pianistin Donka Angatscheva das Publikum in einen Zustand höchster "lisztomanischer" Spannung, der sich schlussendlich in frenetischen Applaus mit wohlverdienter Standing Ovation entlud.

Ohne theatralische Effekthaschereien, wie man sie oft bei Interpretationen der Musik von Franz Liszt beobachten kann, setzte die hochtalentierte Musikerin Donka Angatscheva ihr Augenmerk jeweils exakt auf die Kernaussagen der sehr anspruchsvoll zu spielenden Musik von Franz Liszt, nahm sich jedoch stets selbst zurück und schien gerade deshalb mit der Musik, mit dem Flügel, mit Franz Liszt Vermächtnis zu verschmelzen. Ihre hochgradige Intensität der Intonation aller gespielten Werke, griff direkt auf das Publikum über, das sich, von diesen magischen Momenten stark berührt, durch die Pianistin verzaubern und mitreissen liess.

Mit ihrem grossartigen Einsatz schenkte sie uns ihr Herz - und die Herzen des Publikums flogen ihr begeistert und jubelnd zu! Donka Angatscheva ist eine herausragende Lisztinterpretin und für viele die Entdeckung schlechthin. Ein Hochgenuss für jeden Liszt Fan, ein Hochgenuss für Ohren und Augen, ein überaus würdiger Einstieg ins Gedenkjahr Franz Liszt und LISZTOMANIA ST. URBAN.


Die neue CD "FRANZ LISZT" fand reissenden Absatz und wurde von Donka Angatscheva mit bewundernswerter Liebenswürdigkeit für jeden einzeln im Anschluss an das Konzert persönlich signiert, eine weitere Meisterleistung nach solch einem anstrengenden Konzert, die grosse Bewunderung verdient und zudem den allürenfreien und sympathischen Charakter der Musikerin zeigte.Die neue CD FRANZ LISZT ist über Amazon, Gramola und art-st-urban sowie im Handel ab sofort erhältlich.

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Rezension zum Eröffnungskonzert des Festivals LISZTOMANIA ST. URBAN

11. September 2011, 17:00 Uhr im Festsaal des ehemaligen Klosters St. Urban.
Franz Liszts Klavierwerke in Vollendung

Mit einem grandiosen Klavierrezital von Donka Angatscheva begann am vergangenen Sonntag, 11. September 2011, im ehemaligen Kloster von St. Urban die Lisztomania, ein Festival zu Ehren von Franz Liszt. Ein Festival, das aufhorchen lässt!

So exzentrisch das Leben des einzigartigen Klaviervirtuosen, des Genies, des unübertrefflichen Interpreten, des von nicht minder berühmten Komponisten wie Wagner und Schumann hoch geehrten Franz Liszt gewesen sein mag: seine Musik aus den Händen der Donka Angatscheva hören zu dürfen, ist ein Geschenk.

Ganz im Kontrast zu dem, was nach kurzer Begrüßung durch Gertrud und Heinz Aeschlimann, Initiatoren und Förderer der art-st-urban classics und Initiatoren des Festivals LISZTOMANIA ST. URBAN, dem detailreichen Vortrag von Liszt-Kenner Dr. Josef Wiedenhofer, u. a. Geschäftsführer der Franz-Liszt-Gesellschaft Burgenland, und den Worten des Kunsthistorikers Roy Oppenheim über den Star Liszt zu entnehmen war, präsentierte die 1980 geborene Donka Angatscheva nicht sich, nicht pianistisches Geplänkel, nicht applausheischende Virtuosität um ihrer selbst willen, sondern vielmehr den Kern, das Wesentliche, ja: das Schlichte und Einfache der eindrücklichen Kompositionen Franz Liszts.

Sie zeichnet in der zarten, emphatischen ungarischen Rhapsodie in Fis-Moll mühelos die eingängigen Melodien, Harmonien, Zitate und Antworten, Entwicklungen und Fortschreitungen auf die Tasten, lässt teilhaben am Extrakt dessen, was Liszt in ausladende Läufe und Klangtrauben gekleidet hat. In der Hohen Liebe aus den Liebesträumen glänzt Angatschevas Spiel vor Energie, sprüht vor Lebendigkeit; über dem Unterbau ihrer meisterhaften Technik beweist sie ein gestalterisches Gespür von seltener Erlesenheit. Wenn Liszt bei den Les jeux d'eaux à la Villa d'Este an einen Garten, an leichte Luft in den Blättern, auffliegende Vögel und die titelgebenden Wasserspiele eines Mauerbrunnens gedacht haben mag und diese Eindrücke in seine Musik und weiter in die Noten eingegossen hat, so kehrt Angatscheva diesen Prozess spielerisch leicht um, macht all jene Farb- und Sinneseindrücke erhör-, gar erlebbar.

Im berühmten Mephisto-Walzer hat man bisweilen fast den Eindruck, als käme das Instrument den unglaublich flinken und leichten Fingern Donka Angatschevas nicht nach, die traumwandlerisch sicher über die Klaviatur eilen.

Eine musikalische Miniatur ist der Selige Tod aus den Liebesträumen, und gerade in der Findung und interpretatorischen Gestaltung dessen liegt der Reiz dieses Werkes: Weich einsinkend in tiefe Es-Dur-Klänge, dann voller Liebe und zugleich voller Energie umarmend, bewies Angatscheva einmal mehr ihr tiefes Verständnis für die Liszt'sche Gemütsverfassung.

O Lieb, so lang du lieben kannst wie alle Werke aus der Sammlung Liebesträume ursprünglich für Singstimme komponiert, ist wohlbekannt. Wie Angatscheva Klänge und Melodien gewichtet, welche Töne sie lang oder schwer, kurz oder leicht spielt, gleicht der Veredelung von Traubensaft zu einem Wein, wie Fürsten ihn getrunken haben mögen. Ihre Feinfühligkeit im Pedal, die Weichheit und der genau Raum und Werk angepasste Ausklang zeigen eine Meisterschaft, die sich über die Töne weit erhebt. In der abschließenden Dante-Sonate zeigt Donka Angatscheva Liszts Wahrnehmung des Geschehens, wie er den Spannungsbogen aufbaut und durchführt, zugleich aber auch ihre Lesart der Liszt'schen In-Tonung des Dante'schen Dramas: Bisweilen in Distanz zum Instrument, jedoch nie abweisend, dann nahe an der Klaviatur, doch keineswegs aufdringlich, in einer Spielfertigkeit, die jeder Anbiederung oder gar Gefälligkeit widersteht, dringt sie bis ins Mark der dramatischen Musik vor.

Man mag Donka Angatscheva noch lange und oft zuhören, obwohl? Nein: gerade weil sie nicht das Avantgardistische, Virtuose, Inszenatorische, sondern den wahren Gehalt der Liszt?schen Musik versteht und diesen ganz ehrlich, mal sanft, mal mit Esprit, hier samtig weich, dort kristallen klar und stets mit so viel Leben erfüllt spielt, wie es Klaviertasten und das Auditorium selten erleben dürfen. Die weiteren Termine des Festivals (18. 09. & 04. 12. 2011; 29. 01., 2. 3. und 25. 3. 2012) seien hochgradig empfohlen! Informationen siehe www.art-st-urban.com.

Sebastian Mory

artist-in-residence

art-st-urban ist ein unabhängiges, einzigartiges Kunstzentrum, privat finanziert. Angeschlossen ist der Verein "Artist in Residence Förderprogramm Young Artist".

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